Goethes Erben : Schach Ist Nicht Das Leben
Les paroles
1. DIE ZEIT IST AUF DER FLUCHT
So war es und so ist es
Die stetige Furcht vor dem was vor und hinter
Diesem Minutenspiel existiert
Flucht - die Sucht nach Freiheit ?
Oder nur die Angst
Angst vor ...
Vor wem ?
Vor was ?
Wohin ?
Wohin führt uns diese Flucht ?
Das Niemandsland liegt in der Zeit zurück
Welche Uhr meidet schon die Zeit als
Fortlaufende Dimension
Hält sie fest
Gefangen
Nein ! - sie läuft davon
Die Zeit ist auf der Flucht
Nicht BLAU nicht BUNT - FARBLOS
Laut und still - nicht leise
Gut und böse
Eins und Null
Schwarz auf Weiß
2. KEINE FARBEN
In einem Augenblick
Frei von Farben
Tanzen Schatten hinter Milchglasscheiben
Ein Spiel
Langsam schnell umfaßbar
Fließt Bewegung in leblose Masse
Eilt starres Licht in bewegte schwarze Bilder
Der Bauer schwarz
Der Springer weiß
Die Dame schlägt sie alle
Und rassistisch stürzen weiße Heerscharen
Schwarze Türme
Bilaterale Logik
Errichtet ein einziges Reich
Beherrscht von zwei Königen
Die einander ähneln
Nie getötet werden
Nur langsam flüchten
Allein durch eigenen Handstreich fallen
Nach vorne stürmend hofft der Bauer
Edel oder tot !
Schwarz schlägt Weiß
Und Weiß schlägt Schwarz
Das Reich trägt ausgewogen
Beide Farben
Die keine sind
Aber gleich Schatten werfen
Die keine sind ...
Aber gleich Schatten werfen
Die keine sind ...
Aber gleich Schatten werfen
Die keine sind ...
3. GLEITEN
Ich schlafe ohne Decke damit das Eis nicht bricht
Das Eis die Wünsche weiterträgt
Nicht zerspringt wie zartes Glas
Nur langsam fließend sich bewegen
Nicht die kalte Haut verletzen
Behutsam gleiten ohne Rat
Dem Absoluten nahen Zwilling
In die Augen blicken
Gepaart mit einem Augenblick
Das Gefühl wenn Eis zerbricht ...
Nur schaudernd ahnen
Wenn schockbetäubt
Die Lüge im Scherbenrausch
Ertrinkt
Das Wasser zerschnitten
Wünscht zu erstarren
Nicht kalt genug
Zu schlafen
Einfach nur gleiten
4. NUR EIN FREUND
In diesem Augenblick denkt ein Freund an Dich
Das Zimmer mit dem Schreibtisch wirkt verlassen
Wieviele Worte wurden hier geboren
Zu Papier gebracht und doch verworfen
Gedanken gebannt - auf das der Kreis sich schließen möge
Der Tisch ist hinter irgendeiner Tür verschwunden
Durch eine dieser Türen trat auch
Ein Freund aus meiner Welt
Nur eine Freund ?
Gleich welcher Wortlaut über dem Namen stand
Zwischen den Zeilen stand immer:
Nur ein Freund !
Im gilben Bild Errinnerung
Tanzt sie durch ein altes Haus
Versteckt er sich im Herzen des toten Zinnsoldaten
Wer küßt den Märchenprinzen
Und läßt ihn doch im blauen Schnee erfrieren ?
Schach ist nicht das Leben
Im absurden Verlangen liegt die Wahrheit
Eine letzte Nacht mit ihr
Ein Traum der träumt von keinem Freund
Doch nur ein Traum von einem Freund ...
Nur ein Traum der träumt
Nur ein Freund
Im Spiegel die Narbe im Gesicht
Das Auge blutet nicht
Der Anblick offenbart ein Melodiegewitter
Starr vor Schreck - stirbt nie aus
Eilt immer nur einen Schritt voraus
Ein Freund erwartet Dich für einen Augenblick
In diesem Augenblick denkt ein Freund an Dich
5. EIN MOMENT DER RUHE
Höre nichts
Spüre Haut
Die Aromaspur verführt
Entdeckt den Rausch
Haut auf Haut
Leicht salzig
Schatten werfend
Sanfter Gleitflug
In unentdeckte Länder
Hügel moosumrandet
Benetzt vom trüben Tau
Glasklar duftend
Haut auf Haut
Höre nichts
Spüre Haut
Haut auf Haut
Haut auf Haut
Lustvoll flüsternd
Höre nichts
Spüre Haut
Haut auf Haut
Haut auf Haut
Höre nichts
Spüre Haut
Haut auf Haut
Haut auf Haut
... Dann ein Moment der Ruhe
6. NACHT DER TAUSEND WORTE
Nacht der Tausend Worte Und ich kann kein Wort weiterdenken
Denn ich habe Angst vor dem Morgen
Die Körper spiegeln sich im erdachten Wasser
Eines fliehenden Meeres
Der Schatz verborgen im rosa Fleisch
Der Auster
Die Unschuld liegt im Verlangen
Verborgen die Suche nach Früchten
Lust auf Reinheit und Unschuld
Nacht der Tausend Worte
Gesucht und Haut verdrängt durch Worte
Im Schattenspiel offenbart das Wort
In wenigen Augenblicken ein ganzes Leben
Kein Blick durch das Fenster möglich
Darf ich reden Dich berühren
Meine Zunge nicht nur Worte formend
Mir Deinem Körper spielen lassen
Gemeinsam im fliehenden Wasser schwimmen
Ohne bitter zu ertrinken
Akzeptiere das Unverständnis als
Unvollkommene Geste der Unschuld
Die Zeit steht still
Das Korn vergißt für einen Moment zu fallen
Soll ich Dir helfen mich wegzuschicken
Dir helfen mich zum Bleiben zu bewegen
Mehr vom Zungenspiel umrahmt
Von feuchten Lippen geben
Deren Küsse selbst falsche Tränen trocknen
Stillt und weckt verlangen
Und ich kann kein Wort weiterdenken
Denn ich habe Angst vor dem Morgen
7. LILIEN LIEBEN BLAUES WASSER
Nie wird das blumige Kleid unserer beider Freundschaft Welken.
Oelcher Vorgang sirbt mit dem Untergang der Träume
obwohl die Bedeutung leugnet war zu sein ?
Die Jugend wehrt sich vor dem Sterben
Dem letzten Wechselspiel entwester Träume.
Nur der Morgen vermag allein zu sein.
Die Uhrzeit noch immer nicht klüger
Versucht dergleichen ihresgleichen auszugleichen.
Der Mandant offenbart sich als Vakuum.
Die Wagenburg lenkt fluchend ein.
" Leben ? " Ein Odem an die Freundschaft mit dem Feind ?
Der Kampf geht unter in Hoffnungslosigkeit
Bleibt unbenannt
Stoff vor Haut
Egal ob Schwere sie begleitet.
Der Ruhm kühlt jede Wunde
Löscht den Durst der Lilien
Den Lilien lieben blaues Wasser
Wie alle Blumen bevor sie welken.
8. SEELENMORD
Fallende Träume
Traum zerbricht
Schmerzen der Errinnerung
Aufgestanden - Eingeschlafen
Schrei gelöst - überhört
Schrei zersetzt - nicht aufgewacht
Aufgestanden - Eingeschlafen
Zeit zurück
Lust für Dich - Schmerz für mich
Ich bin hier - Ihr seht mich nicht
Aufgestanden - Eingeschlafen
Angstgelämt - taub und blind
Fühl das Schwarz - jetzt küßt es Deine Seele
Seelenmord
Aufgestanden - Eingeschlafen
Seelenmord
9. ERKAUFTE TRAUME
Jede Nacht tanze ich um meine Seele
Erkaufe mir einen Traum
Leben ohne Angst nur Freiheit
Wenn auch nur geträumt
So doch ein Traum der mich erfreut
Wenn auch nur für kurze Zeit
So wundere Dich nicht wenn nur ein Bild
In Deiner Errinnerung von mir erzählt
Lebenszeit - geliehenes Gut
Verträumt - ich hoffe nie verschwendet
Unverstanden blieb meine Sucht
Nach Einsamkeit
Erkaufte Träume
Mein kaltes Herz
Erlosch viel Liebe
Reflektierte Gefühle
Kalt und blaß in meinem Gesicht
Reich mir Deine Hände
Damit ich Dich führen kann
In meinem Traum - Sieh ! ...
Wenn auch nur für einen Splitter Zeit
So offenbare ich Dir
Jetzt meine Ewigkeit
Eiskristallen gleich
Hart, zerbrechlich leicht
Im Anblick der Glut formlos salzig
- Naß ...
Die Zeit bleibt und war mein Feind
Besonders die Vergeßlichkeit
Mahnt meinen Untergang
War er doch Vergangenheit
Vergangenheit die täglich altert
Die Zukunft schwach
Wird sie entrinnen ?
Ich spreche zu Dir in Deinen Träumen
Ich versuche Deine Seele zu berühren
In diesem Traum verliert die Zeit die Macht
10. BEGRUßENDE WORTE
Wenn Schreie Worte deformieren
Zählt kein Verstand nur noch die Gier
Im Wissen liegt ein Schlüssel brach
Der nicht befreit nur Türen schließt
Ihre Götter die Ihr sucht nach Freiern
Nehmt Euch in Acht - beschämt Euch nicht
Die Lust regiert küßt Münder blutig
Befriedigend - nicht Leben spendend
Denn trotz der allgemeinen Tugend
Wage ich nicht an das Heil zu glauben
Das Ziel das Ihr verspracht verloren
In Wahrheit wurde es nie geboren
Am Ende des Jahrtausends warten wir gemeinsam
Auf die Zeichen die uns folgendes versichern:
Begrüßt die Zeit nur als Vermittler
Wir sind ein Teil der Ewigkeit
11. ROT BLAU VIOLETT GRUN GELB
Ein Schlag in das Gesicht
Nicht das die Lippe platzt
Nur die Haut verfärbt sich blau
Rot Blau Violett Grün Gelb
Ein Tag vergeht
Die Haut jetzt violett
Schimmert und schweigt
Rot Blau Violett Grün Gelb
Das Schweigen lächelt
Wird nicht grün noch gelb
Und weint in Hoffnung
Rot Blau Violett Grün Gelb
Das Gelb verschwindet
Die Spur verliert sich
Die Hoffnung keimt
Rot Blau Violett Grün Gelb
Der verlorenen Spurt
Folgt Vergessen
Und eine Wiederholung
Rot Blau Violett Grün Gelb
Ein erneuter Schlag
Diesmal die Haut verletzt -
Durchbohrt
Diese Farbe schmerzt
Rot Blau Violett Grün Gelb
Das Stahl im Herz
Färbt den kleidenden Stoff rot
Ein letztes Mal
Rot Blau Violett Grün Gelb
Was haben Rot Blau Violett Grün Gelb gemeinsam ?
Sie geben dem Schmerz ein
Buntes Gesicht,
Dem Spiel das Leben
Diese Zeilen spiegeln
12. FARBLOS
Leere Augen in Gesichtern farbloser Menschen
Ihre Haut von grauer Luft geschwefelt
Mumifizierte starre Masken
Leblos farblos
Leere Blicke folgen suchend ihrem fehlenden Traum
Der irgendwo im Nirgendwo
Verschwunden schien
Ein Nirgendwo das irgenwo
Im Niemandsland verenden wird
Ein Ende leer ...
Leblos farblos
Suche das Nirgendwo das irgendwo verendet
Doch nicht ohne Hoffnung
Trotz leblos farblos
Im Minenspiel so sprachlos
Mutlos
Stumme Münder
Fraglich wortlos
Schweigen
Wage ich den Sprung ?
Den Sprung allein in meinen Traum
Nicht farblos
Bunt denke ich an meinen Morgen
Lieblich duftend - nicht farblos
Sorglos freue ich mich und begrüße ein leeres Stück Papier
Ihm erzähle ich meinen Traum
Nicht farblos - BUNT
13. EIN GEWIN FUR DIEDiDIE VERGANGENHEIT
In Momenten wenn es scheint das alles ergraut
Fückt allein der Blick in das Album der Errinnerung
Den Schleier grau beiseite und entblößt glänzend die Vergangenheit
Jede Erinnerung an die Geburtsstunde jener
Fotografien benetzt die Augen salzig
Wenn die Jugend zurückkehrt und das " Jetzt "
In das " Damals " entführt
Gelangen unbekannte Gedanken
Durch bloße Gestik und Mimik zu liebenswerter Vertrautheit
Und die Maske des Unbekannten weicht vertrauten Zügen
Längst erlebter Bilderreigen
Bilder die Beglücken und im Echo
Die Gedanken in Wehmut stimmen
Selbst das greise Faltenspiel
Läßt so niemals die Vergangenheit vergessen
Einmal nocht - durch naive Augen - die erste Liebe Erblicken
Der Geschmack des ersten Kusses bleibt jedoch verwährt
Lang hallen schwache Stimmen durch den wachen Verstand
Ein wenig schmerzt das Spiel mit der Errinnerung
Szenen erneut in Fleisch und Blut atmend zu durchleben
Ist uns nicht vergönnt
Doch die Farben bleiben
Sie geben der Zeit ein Gesicht
Auch wenn das Vergessen versucht
Alles in Grau zu tauchen
Seiner Farben zu berauben
So gelingt es nur der Phantasie
Den Geist in eine bunte Bilderflut zu stürzen
Was war ist ein Gewinn für die Vergangenheit
In Erwartung wunderschöner Bildfragmente wage ich so den Schritt
In einen neuen Tag
Meine Phantasie begleitet mich
Läßt mich täglich altern aber nur im Rahmen der Zeit
Was war ist ein Gewinn für die Vergangenheit
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